Mang Chen hat Großes vor: Der Gründer und Chef von Caissa Touristic in Hamburg ist vor allem im deutschen Incoming mit chinesischen Geschäftsleuten groß geworden. Jetzt beackert er auch das Geschäft für China-Reisen.
Buchbinder, Übersetzer, Reiseleiter für deutsche Gruppen in China, Betriebswirtschaftsstudent in Gießen, Incoming-Spezialist in Deutschland für chinesische Geschäftsleute und Touristen:
Mang Chen hat offentsichtlich keine Scheu vor Schlenkern in der Biografie. Geschadet hat es ihm nicht. Vor 24 Jahren kam er zum Studium nach Deutschland. Heute ist der 47-Jährige aus der Provinz Sichuan eng verwurzelt in der deutsch-chinesischen Community hier zu Lande.
Und mit seiner in Hamburg beheimateten Caissa-Gruppe ist er geschäftlich obenauf: Seine Firma mit 500 Beschäftigten, darunter 55 Mitarbeitern in Hamburg und München, betreibt für viele deutsche und chinesische Firmen den Reisedienst zwischen beiden Ländern.
Cheng ist erste Anlaufstelle selbst für hochrangige chinesische Politiker, wenn sie ein Reisearrangement für ihren Deutschland-Besuch wünschen. Dafür kommt schon mal der hochherrschaftliche firmeneigene Mercedes 600 zum Einsatz. Ähnlich wichtig nicht Chen das Urlaubsgeschäft aus China.
Europaweit kommt das Unternehemen auf etwa 50.000 chinesische Touristen jährlich.
Mit dem neuen Katalog China Holidays 2007 will Chen jetzt auch im Urlaubsgeschäft aus Deutschland Zeichen setzen. 2006 zählte Caissa gerade mal 1500 deutsche Gruppenreisende.
Mit dem neuen Katalog (56 Seiten) peil Chen ein zweistelliges Wachstum an. Das wären immer noch bescheidene Größenordnungen diesseits der 3000er-Marke. Kenner des China-Geschäfts verfolgen die Ambitionen von Chen im Urlaubsgeschäft mit Aufmerksamkeit. Chen verfügt zwar über Büros in den großen chinesischen Metropolen. Doch China-Kenner haben Zweifel, ob er das nötige Know-how in der Produktion von Urlaubsreisen mitbringt.
Chen verweist auf seine langjährige Erfahrung auch im Touristikgeschäft und seine guten Kontakte im Rech der Mitte. Einen langen Atem kann er sich ohnehin erlauben: Das Firmenreisegeschäft wirft genug Ertrag ab.
Zum festen Programm von China Holidays 2007 gehören elf Erlebnisreisen chinaweit an 148 Terminen. Hinzu kommen individuelle Reisebausteine.
Neu sind eine Aktivreise per Rad und zu Fuß sowie eine Rundreise per Bahn zu Kaiserstädten und Metropolen. Auch die neue weltweit höchste Bahnstrecke nach Lhasa gehört zum Caissa-Angebot. Mang Chen will hoch hinaus und dabei auch die Reisebüros mitnehmen: Zwölf Prozent Provision gibt es für jedes Angebot aus dem neuen Katalog ab der ersten Buchung.